Ehrgeizige Umweltziele: Arla Foods und seine 10.300 Landwirte wollen den Übergang zu einer nachhaltigen Milchproduktion mit verstärktem Fokus auf die landwirtschaftlichen Betriebe drastisch beschleunigen. Das Hauptziel besteht darin, die Treibhausgasemissionen in den nächsten zehn Jahren um 30 Prozent pro Kilogramm Milch zu senken und bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen hinzuarbeiten.
Mit einem neuen Klimaziel für 2050 unternimmt Arla die nächsten großen Schritte zu einer nachhaltigen und CO2-neutralen Milchproduktion.
„Wir haben bereits jahrelang auf eine nachhaltige Landwirtschaft hingearbeitet. Jetzt müssen wir noch weiter gehen und schnell handeln, um nicht zuletzt den Klimawandel zu bekämpfen, der alle Menschen auf der Erde betrifft, vor allem uns Landwirte“, fordert Jan Toft Nørgaard, Aufsichtsratsvorsitzender von Arla Foods und selbst Milchbauer.
Die neue Strategie umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von der Kuh bis zum Verbraucher und behandelt die Bereiche Klima, Luft, Wasser und Natur. Das Hauptziel in Bezug auf die Klimaauswirkungen der Genossenschaft besteht darin, Arlas gesamte CO2-Emissionen bis 2030 um 30 Prozent pro Kilogramm Milch zu reduzieren und bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen hinzuarbeiten.
„Mit dem weitreichenden Engagement unserer Landwirte befinden wir uns in einer guten Position, um sicherzustellen, dass die Menschen das Vertrauen in Milchprodukte als Teil einer ausgewogenen und nachhaltigen Ernährung für die Zukunft behalten. Milchprodukte werden weltweit geschätzt. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung – von einem Glas frischer Milch bis hin zu hochentwickelten Molkenproteinen für eine optimierte medizinische Ernährung", erläutert Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.
Das ehrgeizige Klimaziel gilt für alle Märkte, in denenArla tätig ist. Einige Länder könnten dieses aufgrund der bereits erzielten Fortschritte und regionalen Rahmenbedingungen sogar früher erreichen.
„Wir haben noch nicht auf alles eine Antwort, aber wir fordern unsere Landwirte, vor allem die jüngere Generation, sowie die Industrie, die wissenschaftlichen Institutionen und Regierungen zur Zusammenarbeit auf. Wir bitten sie um Ideen und Anregungen, die den Übergang zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion unterstützen“, unterstreicht Jan Toft Nørgaard.
Das Unternehmen werde auch kommerzielle Möglichkeiten auf dem Markt ausloten, um den Wandel voranzutreiben, erklärt Peder Tuborgh: „Wir glauben, dass eine wachsende Anzahl von Verbrauchern bereit ist, die Landwirte, die am nachhaltigsten wirtschaften, zu unterstützen, indem sie etwas mehr für ihre Milch zahlen – so, wie wir es auch bei den Biomilchprodukten erlebt haben. Ab heute beginnen wir, mit einer Gruppe fortschrittlicher Landwirte in Dänemark und Schweden zusammenzuarbeiten, um noch nachhaltigere konventionelle und biologische Frischmilch anbieten zu können, die mit Blick auf Klimaschutz, Tierwohl und Betriebsführung einzigartig ist. Wir werden ihre Milch dieses Jahr unter unserer führenden Marke Arla® 24 in Dänemark und unter der Marke Arla Ko® in Schweden auf den Markt bringen“, kündigt Peder Tuborgh an.
Weniger Emissionen auf den Höfen: Wissen und Werkzeuge
Der Löwenanteil an Gesamtemissionen in der Wertschöpfungskette von Milchprodukten stammt von den Höfen. Zwar ist es nicht möglich, die Methanemissionen einer Kuh vollständig zu senken. Sie können jedoch erheblich reduziert werden, zum Beispiel durch eine optimierte Futterzusammensetzung. Dies ist ein Forschungsbereich, in den Arla investiert. Ein wichtiger Teil der Strategie zur Senkung der Emissionen besteht zudem darin, gemeinsam mit den Arla Landwirten daran zu arbeiten, den Anteil des im Boden gebundenen und gespeicherten Kohlenstoffs zu ermitteln und zu erhöhen.
Für den Landwirt ist es wichtig, zu verstehen, welcher Bereich seines Betriebes hauptsächlich für Klimaauswirkungen verantwortlich ist und was getan werden kann, um diese zu verringern. Seit 2013 wurden fast 700 Hofseminare organisiert, um Gruppen von Landwirten über Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu informieren. Außerdem wurden mehr als 5.000 ‚Klima-Checks‘ auf Arla Höfen durchgeführt.
„Ein Klima-Check wirkt sehr motivierend, denn er ermittelt den CO2-Fußabdruck des Betriebes und das Potenzial zur Reduzierung von CO2-Emissionen, was dann häufig zu Kosteneinsparungen führt“, erklärt Jan Toft Nørgaard. Auch er hat den Klima-Check auf seinem eigenen Hof durchgeführt.
Im Jahr 2018 hat Arla die digitale Dokumentationsdatenbank Arlagården® Plus eingerichtet. Sie hilft Arla und den einzelnen Landwirten dabei, die Leistung des Hofs systematisch zu erfassen und zu vergleichen. Bisher erfassen Arla Landwirte vierteljährlich Daten zu 96 Prozent des Arla Milchpools im System. Dies umfasst unter anderem Angaben zu ihrer Herde, ihrem Melksystem, dem eingesetzten Futter, den Weideflächen, der Landnutzung und zum Tierschutz. Das System ist eine der größten Benchmarking-Datenbanken für Milchviehbetriebe in Europa.
„Im nächsten Schritt werden Parameter hinzugefügt, die erfassen werden, welche Auswirkungen der Hof auf das Klima und die Umwelt hat. Darüber können wir feststellen, in welchen Bereichen wir das größte Einsparpotenzial haben und auch Vorzeigebetriebe identifizieren, von denen wir in unserer Genossenschaft lernen können“, erläutert Jan Toft Nørgaard.
Seit 1990 ist es den Arla Landwirten bereits gelungen, die Emissionen pro Kilogramm Milch um 24 Prozent zu senken. In Bezug auf Arlas Betriebsabläufe, einschließlich Verpackung und Transport, sind die CO2-Emissionen seit 2005 um 22 Prozent gesunken – und das, obwohl die Milchlieferungen an Arla seitdem um fast 40 Prozent zugenommen haben.
„Die Arla Landwirte sind ausgezeichnete und fortschrittliche Manager ihrer Höfe. Arla wird sie so gut wie möglich mit den geeigneten Werkzeugen, neuen Technologien und Erkenntnissen von Wissenschaftlern und Experten unterstützen. Als Unternehmen forcieren wir außerdem unseren Wandel zu einem nachhaltigeren Betrieb auf Basis von nicht fossilen Brennstoffen, erneuerbaren Energien, nachhaltigen Verpackungen und weniger Abfall. Dies wollen wir mit einer Vielzahl an neuen Initiativen erreichen, die wir ab 2019 umsetzen werden“, kündigt Peder Tuborgh an.
Laut einer aktuellen Analyse der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wird die Milchproduktion mit einem weltweiten Durchschnitt von 2,5 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Milch immer effizienter und nachhaltiger. Arla Landwirte tragen mit einer durchschnittlichen Emissionsintensität von 1,15 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Milch zu diesem Ergebnis bei. Dies entspricht etwa der Hälfte des weltweiten Durchschnitts.
Ergänzende Fakten:
Umweltziele von Arla bis 2050:
Besseres Klima: Netto-Null-Emissionen
Saubere Luft und sauberes Wasser: Ausgleich von Stickstoff- und Phosphorzyklen
Mehr Natur: Mehr Biodiversität und Naturverbundenheit
Verwendete Prinzipien:
- Von fossil zu erneuerbar
- Kreislaufwirtschaft
- Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette
Ziele: Die Klimaziele von Arla wurden anhand von Empfehlungen festgelegt, die von Wissenschaftlern und Nichtregierungsorganisationen aus Schweden, Dänemark, Deutschland und Großbritannien stammen. Sie werden von Science Based Targets geleitet, um die Ziele festzulegen, die notwendig sind, um zum Pariser Abkommen beizutragen.
Arla hat die Zulassung der Ziele bei der Science Based Targets Initiative angefragt, die eine Kollaboration zwischen dem Carbon Disclosure Project, dem World Resources Institute (WRI), dem World Wide Fund for Nature (WWF) und dem Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC).
CO2-Messungen auf den Höfen: Arla wendet die international anerkannte Methodik zur Erstellung von CO2-Bilanzen auf Betriebsebene an, die vom internationalen Milchwirtschaftsverband entwickelt wurde. Wir haben zusätzlich ein Instrument zur Bewertung der CO2-Emissionen in der Landwirtschaft entwickelt. Bis heute wurde es auf mehr als 5.000 Arla Höfen eingesetzt.